Santa Marta, die Stadt

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Die Stadt wurde am 29. Juli 1525 vom spanischen Eroberer Rodrigo Galvan de Bastidas als zweite Stadt auf dem amerikanischen Kontinent gegründet. Mit ihrem natürlichen Hafen war sie für die spanischen Eroberer als Anlaufpunkt sehr gut geeignet.

Mittlerweile hat sie etwa 400.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der Provinz Magdalena.

Die Gebäude sind eine Mischung aus kolonialem und modernem Stil. Speziell in den letzten Jahren wurden große Anstrengungen zur Restaurierung alter Bauten unternommen.

Die Menschen hier an der Küste sind von Natur aus sehr freundlich.

Es geht alles etwas langsamer, dafür haben die Einheimischen auch viel Zeit für ihre Gesprächspartner. Auch wenn man als Tourist des Spanischen nicht so mächtig ist, freuen sich die Leute über den Versuch, sich mit ihnen in ihrer Sprache zu verständigen und mit "Händen und Füßen" hat dies bisher auch immer geklappt.

Orientierung

Sich in Santa Marta zurechtzufinden, ist relativ einfach. Die Straßen werden unterschieden nach "Carreras" und "Calles". Die "Carreras" verlaufen parallel zur Küste und sind fortlaufend durchnummeriert, die "Calles" verlaufen horizontal zur Küste und sind auch, am Nordrand der Stadt (vom Hafen aus) beginnend, fortlaufend durchnummeriert.

Je höher die Nummer der Carrera, desto weiter im Inland und je höher die Nummer der Calle,  desto weiter weg vom Hafen Richtung Rodadero. Jedenfalls im Prinzip!

Wo der Straßenverlauf nicht ganz in das System passt, folgt auf die Carrera 27 nicht die 28, sondern erst die 27 a, 27 b usw. Alle Straßennamen bestehen aus Bezeichnung und Nummer, nur die Hauptlebensadern der Stadt tragen Namen, z. B. Avenida Libertador oder Avenida del Ferrocarril.

Simon Bolivar

Das historische Zentrum von Santa Marta erstreckt sich von Calle 10 a bis Calle 22 und von Carrera 1 bis Carrera 8. Orientierungspunkte sind die Kathedrale mit ihrem Vorplatz (Calle 16 und Carrera 4) und der "Plaza Bolivar" an der Calle 14, Carrera 1 bis 3.

Die Promenade und die öffentlichen Plätze des historischen Zentrums sind neu gestaltet worden, vor allem auch für die vielen Gäste der Kreuzfahrtschiffe, von denen im Schnitt 2 pro Woche Santa Marta besuchen. Es haben sich viele Lokale angesiedelt, bei einigen gibt es abends auch Livemusik - vor allem Vallenatos, die typische Musikrichtung hier an der Küste.

Die Kathedrale von Santa Marta

Die älteste Kirche in Spanisch-Amerika war auch, zwischen 1830 und 1842, das erste Grab des kolumbianischen Befreiers Simon Bolivar.
Die Kathedrale, auch als Basilika Minor bekannt, ist ab dem Jahre 1736 erbaut und nach 30 Jahren fertiggestellt. Dieses schöne Renaissance-Gebäude wurde später auch die letzte Ruhestätte von Rodrigo de Bastidas und anderer Herrscher, Bischöfe und Führungspersönlichkeiten von Santa Marta.

Die zweite, kleinere Kirche in der Altstadt, die "Iglesia de San Francisco de Asis", steht an der Ecke Calle 13 und Carrera 4.

Das alte Zollgebäude "La Aduana", Calle 14 am Plaza Bolivar, wurde 1530 erbaut. Das erste von Architekten entworfene Gebäude in Lateinamerika wurde ursprünglich als Gouverneurssitz genutzt.

Im Jahre 1543 überfielen Piraten unter Leitung von Robert Waal die Stadt, eroberten das Gebäude und stahlen unter anderem die Gründungsurkunden der Stadt.

Im Stadtgebiet liegt die Quinta de San Pedro Alejandrino, letzte Lebensstation des in Kolumbien enorm populären Simon Bolivar. Der Freiheitskämpfer hat vor 200 Jahren die Länder Kolumbien, Panama, Venezuela, Equador und Peru in die Unabhängigkeit von Spanien geführt und ist Namensgeber des Landes Bolivien. Denkmal, restaurierte Wohn- und Lebensräume Bolivars und ein schöner Park mit vielen Pflanzen- und Tierarten sind einen Ausflug wert.

Museo de Oro - Das Goldmuseum

Das Goldmuseum, das "Museo del Oro", befindet sich ein Haus weiter in den Räumen der Banco de la República. Der Eintritt ist frei. In der ersten Etage sind archäologische Fundstücke der indianischen Kulturen der Kogis, Arhuacos, Wiwas und Kankwamos zu sehen. In spanischer und englischer Sprache werden die Kulturen der eingeborenen Stämme erklärt und Goldschmiedearbeiten gezeigt. Auch eine Mumie mit Grabbeigaben ist dort ausgestellt.

Muss man gesehen haben!

San Andresito

Nicht unbedingt zu den Sehenswürdigkeiten gehörend, aber ein absolutes "Muss" für jeden Touristen, sind die Einkaufsstraßen von "San Andresito". Der Name ist angelehnt an das steuerfreie Einkaufsparadies der Kolumbianer, die Urlaubsinsel San Andres in der Karibik. In der Calle 13 ab Carrera 4 (bei der Kirche San Francisco) befinden sich viele kleine Geschäfte. Einige  davon, gerade mal 3 qm groß, bieten viele nützliche und auch einige unnütze Artikel an -  sehenswert aber vor allem wegen der Geschäftigkeit der Händler, dem karibischen Lebensgefühl, der Quirligkeit und Geschäftstüchtigkeit. Handeln ist Pflicht! Der erste aufgerufene Preis bei Extranjeros (den Ausländern) liegt meist mindestens 20 Prozent zu hoch. Wenig Interesse und gelangweiltes Weitergehen lässt den Preis fast immer sinken.

Der Markt

Etwas weiter in der Stadt befindet sich der Markt von Santa Marta. Die Calle 11 ist ab der Avenida Ferrocarril komplett mit Verkaufsständen zugebaut und ein Durchkommen gibt es hier nur noch für Fußgänger, Zweiräder und Handkarren. Bei einem einzigen Durchgang kann man die Vielfalt des Angebots gar nicht vollständig erkennen. Die beiden Ladenlokale links und rechts an der Straße und im Schnitt 3 Verkaufsstände zwischen den beiden Bürgersteigen lassen fast keine Wünsche in den Bereichen Kleidung, Schuhe, Haushalts- und Schreibwaren offen. Ab der Carrera 10 ändert sich das Bild und die Straßen werden von Lebensmittelständen beherrscht. Es ist sehr interessant, das Handeln und Treiben der Einheimischen zu beobachten, auch wenn nicht immer die deutschen Hygienevorschriften eingehalten werden.